Ahnen – Marcus König
Mit dem 4. Band der Ahnen-Reihe sind wir in der Zeit Martin Luthers angekommen. Die Erzählung Marcus König setzt 1519 in Thorn ein, wo der Titelheld als angesehener Patrizier und Mitglied des Artushofs etabliert ist. Nachdem sich die Stadt um 1454 aus der Herrschaft des Deutschen Ordens gelöst und dem polnischen König unterstellt hatte, führte der polnische Versuch der Integration auch des verbleibenden Ordensstaates zur kriegerischen Auseinandersetzung zwischen König Sigismund I. und dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach, die mit dem Waffenstillstand von Thorn 1521 und – nach Einführung der Reformation – 1525 im Vertrag von Krakau mit der Anerkennung Albrechts als weltlichen Herzog in Preußen endete. Marcus König, der den Hochmeister mit seinem Vermögen unterstützt hatte, die Herrschaft des Deutschen Ordens über Thorn zurückzugewinnen, wendet sich enttäuscht ab und verlässt die Stadt. Parallel dazu verfolgt der Autor die Liebesgeschichte des jungen Georg König, in humanistischer Weise nach dem heldenmütigen römischen Konsul Regulus benamt, mit der aus Kursachsen stammenden Magistertochter Anna Fabritius. In dem Tumult aus Anlass der Verbrennung protestantischer Bücher an der Johanneskirche setzt sich Georg für ihren Vater ein, vermag aber aus dem Gefängnis zu fliehen, während die Familie des Magisters der Stadt verwiesen wird. Zusammen geraten sie in die Gewalt eines im Dienst des Deutschordens stehenden Landsknechtshaufens, dessen Fähnrich Georg gezwungenermaßen wird. Die nach Lagerbrauch geschlossene und daher nicht rechtsgültige Ehe mit Anna, der ein nach dem Stadtgründer Roms, Romulus, benannter Sohn entstammt, wird schließlich durch Martin Luther sanktioniert. Marcus König, von Luther versöhnt, stirbt schließlich auf der […]